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Christiane Mösl, Geschäftsführerin der ARGE Heumilch und Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch.

ARGE Heumilch: Sicherung der Zukunft

ARGE Heumilch: Hohe Investitionsbereitschaft in erneuerbare Energie sichert Zukunft.

Heumilch ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Wirtschaftsmodell. Das zeigt die neue Zukunftsstudie der ARGE Heumilch, an der rund 1650 Betriebe aus Österreich und Deutschland teilgenommen haben. „95 Prozent der Betriebe möchten auch im Jahr 2030 Heumilch produzieren – das ist ein starkes Bekenntnis zur Heuwirtschaft“, so Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch.
Die Studie belegt: Heumilchbetriebe investieren überdurchschnittlich stark in erneuerbare Energien. Bereits rund 60 Prozent der Höfe (ca. 3.300 Betriebe) betreiben Photovoltaikanlagen, jeder zweite hat zudem in Warmbelüftung zur effizienten Heutrocknung investiert. Und der Trend hält an: Mehr als ein Viertel plant in naher Zukunft neue PV-Anlagen. Neuhofer: „Heumilchbetriebe sind Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit. Kaum ein anderer Sektor setzt so konsequent auf erneuerbare Energie.“

Grundfutterqualität und Tierwohl als wirtschaftliches Fundament

Zentrales Element der Heuwirtschaft bleibt die artgemäße Fütterung mit frischem Gras, Kräutern und Heu – Silage ist strikt verboten. Der Getreideschrotanteil liegt mit durchschnittlich 13 Prozent deutlich unter der zulässigen Grenze von 25 Prozent. Fast 60 Prozent der Betriebe nutzen mittlerweile Warmbelüftung zur Heutrocknung – ein Anstieg von 25 Prozent seit 2016. „Das sichert nicht nur die Futterqualität, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der Betriebe“, betont Neuhofer. Mit kostenlosen Beratungsangeboten unterstützt die ARGE Heumilch gezielt die Reduktion von Bodenheu, das hohe Konservierungsverluste aufweist.

Heumilchbetriebe setzen konsequent auf tiergerechte Haltung: Daueranbindehaltung ist verboten. Die Kühe haben Zugang zu Laufställen, Weiden, Almen oder Auslaufflächen – mindestens 120 Tage im Jahr. 90 Prozent der Betriebe ermöglichen regelmäßige Weidegänge – ein Anstieg um sieben Prozentpunkte seit 2016. Die durchschnittliche Weidedauer hat sich um über einen Monat verlängert. „Das steigert nicht nur das Tierwohl, sondern auch die Qualität der Milch“, so Christiane Mösl, Geschäftsführerin der ARGE Heumilch.

Starke Identifikation mit der Wirtschaftsweise

87 Prozent der Heumilchbäuerinnen und -bauern geben an, aus Überzeugung Heumilch zu erzeugen. Entscheidende Erfolgsfaktoren sind die hohe Grundfutterqualität, der Milchpreiszuschlag, ausreichende Futterflächen, die familiäre Zusammenarbeit bei der Ernte sowie die ÖPUL-Flächenförderung. Mösl: „Die Betriebe übernehmen Verantwortung – im Stall wie im Energiebereich.“

Der Anteil jener, die von konventioneller auf Heumilch umgestellt haben, hat sich innerhalb von neun Jahren verdreifacht – von vier auf zwölf Prozent. Drei Viertel dieser Umsteiger berichten von verbesserter Tiergesundheit. Die Zukunftsperspektive ist gesichert: 75 Prozent der Betriebe haben die Hofnachfolge bereits geregelt oder sehen derzeit keinen Handlungsbedarf.

Fundierte Datengrundlage

Die Studie, durchgeführt von KeyQuest, ist die bislang umfangreichste zur Heuwirtschaft im deutschsprachigen Raum. „Die Teilnahme von rund 1.650 Betrieben ermöglicht uns einen einzigartigen Einblick in den Alltag und die Zukunftsperspektiven dieser nachhaltigen Form der Milchproduktion“, erklärt Studienleiter Johannes Mayr.

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geschrieben am

11.07.2025