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Mautner Markhof-Geschäftsführer Jürgen Brettschneider im Interview

Mautner Markhof auf Wachstumskurs

Mautner Markhof wächst in allen Segmenten. Im Interview spricht Geschäftsführer Jürgen Brettschneider über die Geschäftsentwicklung, das Erfolgsgeheimnis und Investitionen in die Zukunft.

Herr Brettschneider, wie verläuft aktuell die Geschäfts- und Marktentwicklung bei Mautner Markhof?

Nach einem guten Vorjahr mit positiver Entwicklung verläuft auch das heurige Jahr bisher zufriedenstellend. Wir sind bei Senf weiterhin die unangefochtene Nr. 1 und konnten zuletzt stärker als der Markt wachsen. Jede zweite in Österreich verkaufte Tube Senf kommt von Mautner Markhof. Auch bei Essig sind wir Category Leader mit über 20% Marktanteil und einem überdurchschnittlichen Wachstum. Besonders gut entwickelt sich derzeit die Kategorie Sirup, sowohl in Österreich wie auch im Export. Hier konnten wir in den ersten vier Monaten des Jahres rund 15% Umsatzplus verzeichnen und sind in diesem wettbewerbsstarken Segment starke Nr. 2 mit etwa 18% Marktanteil.

Was macht aus Ihrer Sicht den Erfolg aus?

Mautner Markhof ist eine Marke mit langer Tradition, die seit Generationen für beste österreichische Qualität steht. Wir sind deshalb auch sehr stolz darauf, dass wir für unseren Senf die gesamte Gelbsenfsaat aus heimischem Anbau beziehen. Das schätzen die Konsumenten. Unsere Produkt-Klassiker haben wir zudem im ersten Halbjahr 2025 mit einer starken TV- und Social Media-Kampagne beworben. Mit dem Claim „Mautner – Taugt ma!“ ist es uns perfekt gelungen, der Marke neuen Schwung zu geben und insbesondere die jüngere Zielgruppe anzusprechen.

Neben den Klassikern überzeugt Mautner Markhof aber auch mit innovativen Konzepten wie dem Morgenzauber Sirup oder den limitierten Eistee Sirupen. Die nächsten Innovationen stehen schon in der Pipeline und noch heuer im Herbst wird es einen spannenden Launch geben.

Und wie sieht es mit den Vertriebsmarken aus?

Unsere Vertriebsmarken entwickeln sich ebenfalls sehr gut und konnten zuletzt mit einigen Neuprodukten punkten. Unter anderem haben wir bei Gatorade die zwei neuen zuckerfreien Sorten „Fruit Punch“ und „Orange“ und bei BBQUE die erste weiße „Burger Sauce“ in Österreich auf den Markt gebracht. Außerdem konnten nach dem Designrelaunch im letzten Jahr die Develey Saucen im LEH und auch in der Gastronomie ein beachtliches Wachstum verzeichnen. Und mit Ketchup und Mayo von Curtice konnten wir unsere Expertise im Feinkost-Bereich noch weiter stärken. Die Marke ergänzt perfekt unser Portfolio.

Wie schätzen Sie bei der derzeitigen Wirtschaftslage die zukünftigen Entwicklungen ein?

Insgesamt bin ich für das heurige Jahr und auch für die Zukunft positiv gestimmt. Durch die gebremste Wirtschaft wird das Wachstum wahrscheinlich nicht mehr so dynamisch ausfallen wie in den letzten Jahren, aber ich hoffe zumindest auf Stabilität. Leider ist in den letzten Jahren die Wertigkeit von Lebensmitteln verloren gegangen, das muss sich wieder ändern und braucht ein gesellschaftliches Umdenken. Wenn sich die Konsumenten hochwertige, regionale Produkte wünschen, muss das auch eine entsprechende Wertschätzung voraussetzen, damit die heimische Wertschöpfung gesichert bleibt.

Wie reagieren Sie auf den Fachkräftemangel in der Branche?

Der Fachkräftemangel ist weiterhin ein großes Problem. Deshalb ist es uns nicht nur wichtig, unsere 160 Mitarbeiter am Standort zu halten, sondern zukünftige Facharbeiter auch selbst auszubilden und jungen Leuten Perspektiven zu bieten. Dabei legen wir höchsten Wert darauf, die Lehrlingsausbildung laufend auszubauen und zu verbessern. Neben der Betreuung durch einen Lehrlingsbeauftragten bieten wir beispielsweise auch eigene Lehrwerkstätten an. Derzeit haben wir im Betrieb neun Lehrlinge in verschiedenen Bereichen, wenn möglich sollen heuer noch vier dazu kommen.

Welche Investitionen sind bei Mautner Markhof für die nahe Zukunft geplant?

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und der enormen Kostenbelastungen investieren wir bei Mautner Markhof sehr viel in moderne Technologien und neue Produkte. Darüber hinaus ist natürlich auch das Thema Nachhaltigkeit von großer Bedeutung. Nach dem Motto „Weniger ist mehr“ wollen wir bis 2030 alle PET-Flaschen auf 100% rPET umstellen, den Abwasserverbrauch weiter senken und den Strombedarf zur Hälfte mit erneuerbarer Energie aus eigener Erzeugung decken. Damit setzten wir weitere wichtige Schritte für mehr Umweltbewusstsein und Ressourcenschonung.

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geschrieben am

01.08.2025